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    Rückblick
    Berichte aus der Jungfrau Zeitung

    Berner Oberländer Zeitung

    Bericht und Fotos von Anne-Marie Günter
    Beatenberg, 30. März 2006

    Blaue und sandfarbene Pyramiden

    Kunst im Foyer in Interlaken mit Marie David aus Beatenberg

    Francine Marie David richtet sich neu ein. In ihrem Leben, in ihrem Wohnort Beatenberg, in ihrer kreativen Bilderwelt. Das Stichwort zu all diesen Veränderungen könnte der Name ihrer Ausstellung «Vom Niesen zu den Pyramiden» sein. Diese Ausstellung zeigt sie vom 6. April 2006 an im Foyer der Jungfrau Zeitung an der Aarmühlestrasse 1. Es war die letzte Ausstellung in ihrer Galerie im Schweizerhaus in Beatenberg, die sie jetzt aufgegeben hat. «Leichten Herzens», wie sie sagt.


    Neuanfang

    Leichten Herzens darum, weil es in ihrem Leben eine Wende gegeben hat. Bei einer Reise nach Ägypten lernte sie Taya Mohamed Hussein Ad el-Rassul kennen und heiratete ihn. Sie war auf dem Weg zu drei Bergpyramiden in der Nähe von Theben, die sie in einen Zusammenhang mit den Bergpyramiden Eiger, Mönch und Jungfrau stellen wollte. Marie David hat ein Auge für gewisse Zusammenhänge, die sich dem schnellen Betrachter nicht zeigen, und macht sie sichtbar. Sie war jahrelang als Pressefotografin in der Welt unterwegs, bis sie nach Beatenberg kam, um hier zu leben. Zuerst wählte sie einen Ort, wo Fuchs und Hase einander gute Nacht sagen. Dann übernahm sie die Galerie im Schweizerhaus, zu dem sie eine tiefe Beziehung hatte. Hier hat sie malen gelernt, bei ihrem Stiefvater Paul Schmidt. Der Kunstmaler hat mit seinen farbigen Werken auch im Bergdorf Spuren hinterlassen. Seine Stieftochter bekam von ihm eine intensive Beziehung zur bildenden Kunst geschenkt und auch die Vorliebe für Spachteltechnik.


    Von Gletscherblau zu sandgrau

    Marie David spürt in ihren Bildern der Kraft der Berge nach, die sich in der Pyramidenform zeigt. Sie bezieht die Geschichte und das Geheimnisvolle ein, das hinter dieser Kraft steht. Deshalb ritzt sie Umrisse oder besondere Linien in die Bilder, die bis zur Grundierung gehen und so zeigen, dass hinter der äusseren Form ein Urgrund liegt. Die Bilder im Foyer werden vorwiegend in Blau- und Sandtönen gehalten, denn sie erzählen von der Reise aus den Alpen ins Land der Pyramiden. «Es ist wunderbar eindrücklich, wenn dort bei einem Sandsturm der blaue Himmel ganz weiss wird», sagt sie. Das nächste Projekt von Marie David ist ein Buch: Sie schreibt es über ihre neue Familie in West-Theben, deren Mitglieder je nach Sichtweise Grabräuber oder Archäologen waren. Auf die Ausstellung in Interlaken freut sie sich, weil der Ort bei der Jungfrau Zeitung auf eine gewisse Art einen Kreis schliesst: Ihre Fotografien sind während vieler Jahre in Zeitungen erschienen.



    Ausstellung von Francine Marie David in Beatenberg

    Berner Oberländer Zeitung

    Bergpyramiden auf dem Weg nach Ägypten
    Beatenberg, 17. Dezember 2005

    Es lohnt sich, dieser Tage noch in der Galerie Schweizerhaus auf dem Beatenberg hineinzuschauen. Die Zeit der Galerie von Francine Marie David ist abgelaufen. Der Grund dafür ist besonders: Die Malerin von Beatenberg hat auf ihrer Forschungsreise zu den Mythen der alten Ägypter ihren Ehemann kennen gelernt hat, und sie teilt von nun an ihre Lebenszeit zwischen Ägypten und Beatenberg. Auf Beatenberg wird sie künftig im Atelierhaus neben der Eisbahn leben, malen und auch ausstellen. Dort verwaltet sie den Nachlass ihres Maler-Lehrers und Ziehvaters Paul Schmidt.


    Zeit des Übergangs

    Ihre Bilder, die sie in der Galerie Schweizerhaus ausstellt, zeigen eine Übergangszeit. Die reine Pyramide des Niesens und die Pyramiden von Eiger, Mönch und Jungfrau bergen für Marie Francine David Geheimnisse, Sagen, Mythen, Geschichten. Unter den mit dem Spachtel aufgetragenen hellen Tönen leben sie tief im dunkelblauen Grund und treten manchmal fast, selten ganz an die Oberfläche. Manchmal sind auch die Berge selbst das Geheimnis, versunken im Dickicht der Wolken. Der Übergang zur Wüste und den Pyramiden ist fliessend: Der Grundton der Farben wechselt in Sandtöne, aber auch hier gilt es, die Schichten der Zeit unter der Oberfläche hervorzuholen. Die Pyramiden tragen uralte Spuren von Menschen und vielleicht auch Göttern. Die Bilder auf den ersten Blick grafisch einfach, erst beim näheren Hinschauen lassen sie sich lesen.

    Bericht und Fotos Anne-Marie Günter / © Jungfrau Zeitung


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